16:30 Uhr, Raum der Wünsche: Achim Stößer
Die dunkle Seite der Erde. Blasphemische Science-Fiction-Geschichten
»Die dunkle Seite der Erde« reicht um den gesamten Planeten und darüber hinaus. Diese Sammlung bietet einen kritischen Blick auf die grotesken Verstrickungen von Glaube und Gesellschaft, die Widersprüche zwischen Wahn und Wirklichkeit, und lädt dazu ein, über den Kollektentellerrand hinauszuschauen.
Über zwei Dutzend religionskritische Science-Fiction-Kurzgeschichten, darunter elf Erstveröffentlichungen, beleuchten die tiefgreifenden Auswirkungen der Religion auf die Welt und erforschen die dunkelsten und schmutzigsten Aspekte des Glaubens: vom Zeitreisenden, der im Dreißigjährigen Krieg strandet, und Selbstmordattentaten über Aliens, die die Erdlinge religionstypisch durch Gehirnwäsche oder physische Gewalt bekehren wollen, und Menschen, die ihnen darin in nichts nachstehen, bis zu subtiler Manipulation sämtlicher Bereiche der Gesellschaft durch metaphorische wie reale Parasiten im Gehirn.
Ohne den fatalen Einfluss der gefährlichsten aller Psychosen wären diese Geschichten niemals entstanden. Sie zeichnen, teils ernst, teils geprägt von schwarzem Humor, ohne den Religion unerträglich wäre, ein Bild menschlichen (und nichtmenschlichen) Leidens, aber auch von Heilung, Widerstand und Hoffnung auf eine bessere Zukunft – frei von Gotteswahn.
»Die Dialoge sind pointiert und das Universum, das Achim Stößer entwickelt, vielschichtig. Immer wieder finden sich kleine Hinweise wie auch Seitenhiebe auf bekannte Ereignisse. (…) Am Ende wünscht sich der Leser, diesen stoischen Pater auf seiner nächsten Mission nach Phobos begleiten zu können.« [Thomas Harbach über »Pater Anselms Marsmission«]
»Eine Kurzgeschichte als Episodenguide ihrer selbst mit integriertem Trivia-Quiz und eigener Plothole-Liste zu schreiben, offenbart Genialität – und Stößers tiefe Abneigung gegen Theismus (…) mit exponentiell ansteigender Respektlosigkeit.« [Thorsten Küper über »Bethlehem«]
Achim Stößer, »Die dunkle Seite der Erde«, p.machinery, 2024, AndroSF 205, ISBN 978 3 95765 403 8 – EUR 18,90 (DE), E-Book: ISBN 978 3 95765 722 0 – EUR 6,49 (DE)
Achim Stößer wurde 1963 in Durmersheim geboren, lebt und schreibt in Bad Orb und ist Vater eines Sohns. Er studierte Informatik an der Universität Karlsruhe, wo er anschließend einige Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war, beschäftigte sich dabei mit Computerkunst und -animation und hatte einen Lehrauftrag an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Seit 1988 veröffentlicht er Kurzgeschichten in Anthologien und Magazinen, darunter in einigen Bänden der Reihe »Internationale Science Fiction Stories« Wolfgang Jeschkes (1993–1999), überwiegend aus dem Genre Science-Fiction. Sein Erzählband »Virulente Wirklichkeiten« erschien 1997 im dot-Verlag. Als Angehöriger einer ethischen Minderheit gründete er 1998 die Tierrechtsinitiative Maqi. Entsprechend sind Antispeziesismus (und damit Veganismus), Antitheismus, Antirassismus, Antifaschismus, Antisexismus, Antimilitarismus usw. Hauptthemen seiner Erzählungen und auch seiner Cartoons.
Internet: achim-stoesser.de
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